Heutige "Templer"

Heutige Organisaionen, die sich selbst auf den Templerorden zurückführen.

Erst ab dem 18. Jahrhundert begann das Interesse für die Ordensgemeinschaft wieder zu erwachen. Im Zuge einer folgenden „Templer-Renaissance“ formierten sich verschiedene Gruppen, die sich „Templer“ nannten oder einen Bezug zum historischen Templerorden behaupteten. Diese heute existierenden Templer haben unterschiedlichste Orientierungen: von strikt katholisch, über
ökumenisch bis konfessionslos, von rein gesellschaftlich unterhaltend (Veranstaltung von Ritterspielen und Turnieren) über Freimaurerei bis zum Rosenkreuzertum.

Der wohl bekannteste dieser modernen Templerorden ist der aus dem „templerischen“ Memphis-Misraim-Ritus hervorgegangene Ordo Templi Orientis (OTO). Der „Ritterorden des Tempels zu Jerusalem“ — Ordo Supremus Militaris Templi Hierosolymitani — OSMTH, mit inzwischen unzähligen Abspaltungen und autonomen Prioraten, 1705 neu gegründet, 1804 durch Napoleon Bonaparte als Orden wieder bestätigt und zur Zeit mit weltweit über 5000 Mitgliedern, behauptet nicht, in direkter Nachfolge zum mittelalterlichen Orden zu stehen, sondern in seiner Tradition. Darüber hinaus ist der internationale OSMTH der einzige Templerorden, der von den Vereinten Nationen als NGO (Nichtstaatliche Hilfsorganisation) mit Konsultativstatus anerkannt wird. In Deutschland ist eine Gruppe unter der Bezeichnung OMCT seit 1957 tätig.

Der Ariosoph Lanz von Liebenfels war bestrebt, in seinem ONT (Ordo Novi Templi) den Orden wieder auferstehen zu lassen und zur Keimzelle einer neuen, ario-christlichen Generation heranzubilden.

Einige internationale Organisationen beanspruchen eine ununterbrochene Linie von Großmeistern und Regenten von Jacques de Molay bis heute. Das Dokument, das die Kontinuität der französischen Templer belegen sollte, die Charta Transmissionis, trägt das Datum 1324 und regelt im Wesentlichen die Nachfolge im Untergrund. Unter Historikern gilt sie jedoch als Fälschung aus dem 18. Jahrhundert.
 Eine legendäre Kontinuitätslinie schottischer Templer resultiert vermutlich aus dem Bedürfnis schottischer Freimaurer nach historischem Hintergrund. Das gesamte Hochgradsystem, das in Deutschland in der Zeit der
Strikten Observanz üblich wurde, ging von der Annahme aus, dass die Logen die Nachfolgeorganisationen der Tempelritter wären.

Ganz anders hingegen ist die Situation der 1979 in Poggibonsi (Siena) auf Initiative des Grafen Marcello Alberto Cristofani della Magione stattgefundenen Gründung der Militia Templi. Diesen hat nämlich eine Vereinigung von Laien ins Leben gerufen, welche sich auf die Ideale und den Lebensstil berufen, die vom hl. Bernhard im Liber ad Milites Templi de laude novae militiae für die Templer beschrieben wurden (ohne eine direkte Abstammung vom antiken Orden zu beanspruchen) und sich als besondere Ziele die Pflege der Liturgie und die Ausführung des göttlichen Amtes, die Vertiefung der Spiritualität und der Kultur der christlichen Ritterschaft, die Fürsorge der Pilger und die moralische und materielle Unterstützung des Nächsten und insbesondere der Christen im Heiligen Land, sowie die Erziehung der Jugendlichen setzte. 
Nach seiner behördlichen Anerkennung am 21. September 1979 wurde der Verein mit seinen auf ritterlichen Prinzipien aufbauenden Statuten und mit ausdrücklicher Bezugnahme auf den antiken Orden vom
Erzbischof von Siena, Mons. Mario Ismaele Castellano als privater Verband von Gläubigen unter dem Titel „Milizia del Tempio“ (Ordo Militiae Christi Templique Hierosolymitani) bestätigt (8. September 1988). Am 24. November 1989 genehmigte Mons. 
Castellano einige Änderungen der Statuten, während am 18. November 1990 der neue Ordinarius von Siena, Mons. Bonicelli, die
Regel unter dem Titel „Regola dei poveri cavalieri di Cristo dell’Ordine della Milizia del Tempio“ (Regel der armen Ritter Christi des Templerordens) zuließ, welche der des ursprünglichen Ordens entnommen und der heutigen Zeit angepasst wurde. 
Inzwischen hatte Papst
Johannes Paul II. am 13. September 1989 eine Reihe genereller Ablässe in perpetuum für bedeutende Momente im Leben der Ritter gewährt.

Der Orden nach dem Ende <----------> Internetpräsenz der Neotempler

 
Motto
 
Non nobis Domine, non nobis, sed nomini tuo da gloriam!
(Nicht uns, o Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen gib Ehre. Psalm 115,1)
 
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